Welche Relevanz hat das Projekt für Leipzig und den Leipziger Westen?
Die Musikalische Komödie, mit ihrem im Jahre 1902 gegründeten Orchester, ist ein herausragender Glanzpunkt im Leipziger Kulturgeschehen. Nur muss das Haus, so wie sich die Zeiten und Sichten ändern, auch diesen Veränderungen Rechnung tragen. Das weit strahlende und überregional positiv besprochene Ensemble muss sich Publikumsschichten öffnen, die das Haus auch in Zukunft tragen können. Dabei darf jedoch der jetzige, traditionelle Besucher nicht vergrämt werden. Diesen Spagat zu schaffen, braucht es intelligente Lösungen und ein Mitziehen aller Beteiligten in eine funktionierende Richtung. Stillstand heißt Zerfall, nicht nur in der Stadtentwicklung, sondern auch ganz besonders in der städtischen Kultur. Wenn Stadt sich verändert, kann Kultur nicht stehen bleiben, sonst ist in Bälde niemand mehr da, den diese Kultur interessiert.
Dabei sind, in der Umgestaltung der Gastronomie, Diversität und Teilhabe nicht nur Schlagworte für das Team. Die Räume sollen wieder mehr, auch für publikumsnahe Veranstaltungen wie Ausstellungen, Feiern, Lesungen oder gesellschaftliches milieuübergreifendes Miteinander, genutzt werden können. Die altehrwürdigen Abgrenzungsmechanismen zwischen den Künstlern und dem Publikum sollen fließender und durchgängiger werden. Und das allen gemeinsame Ziel: „Ein schönes Erlebnis ohne lange Schlangen!“ nach ganz vorne geraten. S&D sind auch dabei, unter anderem einen neuen Arbeitsplatz zu schaffen für eine ältere, dem Hause seit acht Jahren eng verbundene Dame, die die Stellung der stellvertretenden Serviceleiterin einnehmen wird.
Mike Demmig sagt: „Wir haben uns in der Konzeption an einigen Stellen sehr zurück genommen, damit wirklich alle damit glücklich sein können. All unser Arbeiten gilt der besseren Hinwendung zum Publikum.“