Im Rahmen der bis 2020 laufenden EFRE-Förderperiode (EFRE, d.h.: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) werden im Fördergebiet Leipziger Westen vielfältige Projekte bezuschusst. Um interessierten Bürger*innen und Projektinteressierten die Möglichkeit zu eröffnen, sich über Fördermechanismen und -wirksamkeiten zu informieren, bereiten wir hier an dieser Stelle nach und nach Projekt-Vorstellungen und -Steckbriefe auf. Damit wollen wir dem Transparenzbedürfnis der Bürgerschaft Folge leisten.

Wissenswertes zum Projekt: SUMMACUMFEMMER ARCHITEKTEN

Es ist nicht ganz einfach, Anne Femmer und Florian Summa gemeinsam in ihrem Architekturbüro im Leipziger Tapetenwerk anzutreffen. Zunächst muss man im verwinkelten, ehemaligen Fabrikgelände die richtige Tür mit der Aufschrift „SUMMACUMFEMMER“ finden. Das ist aber noch der einfachere Schritt. Dann muss man viel Glück haben, dass die beiden auch da sind.

„Eigentlich ist der ICE unser Büro. Das war schon bei der Gründung 2015 so und hat sich bis heute wenig geändert“ lacht Anne Femmer. Und Florian Summa ergänzt: „Die gute ICE-Anbindung war schon ein sehr wichtiger Punkt, als wir uns damals überlegt hatten in Leipzig unser Büro zu gründen“. Von hier aus fahren die beiden sehr häufig zum Beispiel nach München oder Hamburg, wo sich ihre Bauprojekte befinden. Aber der Zug ist auch das Verkehrsmittel, mit dem sie zum Unterrichten zu verschiedenen internationalen Universitäten fahren.

„Zu Beginn unserer Selbständigkeit sind Florian und ich einmal pro Woche zwischen Leipzig und Zürich gependelt. In Leipzig bzw. Dresden hatten wir unser erstes kleines Bauprojekt – und in Zürich haben wir beide als Assistent*innen an der Architekturhochschule gearbeitet.“ so Anne Femmer. Mittlerweile sind beide Professor*innen für Architekturentwurf an der Technischen Universität Graz, wohin sie ebenfalls wöchentlich mit dem Zug pendeln.

Trotzdem bleibt das Leipziger Tapetenwerk die wichtigste Adresse für die beiden jungen Architekt*innen. Während sich die Baustellen und Unterrichtsorte immer ändern, genießen sie hier das konzentrierte Arbeiten an ihren Projekten. Ihre Räumlichkeiten teilen sie sich mit den ebenfalls jungen Architektenkolleg*innen von Schoener und Panzer. „Michael Schoener kenne ich seit dem ersten Tag meines Studiums, also seit etwa 15 Jahren“ so Florian Summa und ergänzt: „Es war wirklich ein schöner Zufall, dass wir uns beide nach Berufsstationen quer durch Europa in Leipzig wieder getroffen haben und jetzt unsere Schreibtische im Tapetenwerk fast nebeneinander stehen haben“.

Anne Femmer und Florian Summa machen nicht viele Projekte gleichzeitig, sondern konzentrieren sich auf einige wenige, darauf legen sie Wert. Dazu Florian Summa: „Wir nehmen uns viel Zeit für die Dinge und stecken viel Energie hinein. Denn wir sehen Architektur nicht als Abarbeiten von Bauherrenwünschen, sondern als Disziplin, welche auch relevante Antworten für die ganze Gesellschaft liefern muss“. Ihr „Haus B“ nahe Dresden beschäftigte sich so beispielsweise auf spannende Weise mit dem kostengünstigen Bauen im ländlichen Raum, jenseits der Fertighaus-Überschwemmungen. Und in München stellten sie kürzlich ein genossenschaftliches Wohnprojekt fertig, in dem ganz neue Formen des Zusammenwohnens jenseits der eigenen vier Wände stattfinden. Nun arbeiten die beiden an einem großen Fahrradparkhaus direkt am Bahnhof Hamburg-Harburg. Wenn im nächsten Jahr dort die Baustelle beginnt, so hoffen die beiden, können sie mit dem Zug von Leipzig aus direkt bis auf die Baustelle fahren.