Um den Umweltverbund zu stärken und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, soll die Dieskaustraße ab Juli kommenden Jahres zwischen Brücken- und Antonienstraße grundhaft ausgebaut werden. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss für die wichtige Nord-Süd-Verbindung hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber. Die Baumaßnahme ist Teil des Rahmenplans zur Umsetzung der Mobilitätsstrategie 2030.
Derzeit ist der Zustand der Fahrbahn und der Straßenbahngleise in der Dieskaustraße schlecht, die Gehwege sind nicht einheitlich befestigt, Kreuzungen und Haltestellen nicht barrierefrei, die Straßenbeleuchtung veraltet. Nicht zuletzt führen fehlende Radwege und ungeordnetes Parken immer wieder zu Konflikten und mangelnder Verkehrssicherheit auf dieser Magistrale zwischen Groß- und Kleinzschocher. Die koordinierte Baumaßnahme zwischen Stadt und Leipziger Gruppe will für den 2,4 Kilometer langen Abschnitt Abhilfe schaffen: Die Gehwege werden dabei einheitlich befestigt, die Fahrbahnen grundhaft erneuert; neben dem Fahrstreifen für Straßenbahn und Autoverkehr werden jeweils beidseitig Radfahrstreifen beziehungsweise Schutzstreifen angeordnet, um hier eine separate Radverkehrsführung zu ermöglichen. Künftig wird längs der Fahrbahn geparkt – die baulich in den Straßenraum eingeordneten Parkplätze werden dabei mit einem Sicherheitsstreifen von den Fahrradstreifen getrennt, um so genannte Dooring-Unfälle zu vermeiden.
Nach den umfassenden Gleisbauarbeiten der Leipziger Verkehrsbetriebe am Adler schließen sich nun deren Arbeiten auf der Dieskaustraße folgerichtig als Investition in die Leistungsfähigkeit des Netzes an: Vom Adler bis zur Huttenstraße werden ab 2024 insgesamt 2.400 Meter neue Gleise verlegt, die Fahrleitungen, der Bahnstrom und die Niederspannung erneuert. Darüber hinaus entstehen sechs barrierefreie Haltestellen – der stadteinwärtige Haltepunkt Adler/Dieskaustraße, zudem die Schwartzestraße, Kötzschauer Straße, Arthur-Nagel-Straße, Kunzestraße sowie Huttenstraße.
An der Radrennbahn in der Windorfer Straße wird ein neues Gleisdreieck gebaut, 2027 entsprechend die bestehende Gleisschleife Pörstener-/Luckaer-/Kötzschauer Straße zurückgebaut und der Straßenzug erneuert. Insgesamt sichern die Arbeiten langfristig den Straßenbahnbetrieb auf dieser wichtigen Verbindungsachse, zugleich werden die Anlagen für künftige Fahrzeuggenerationen ertüchtigt.
175 Radbügel und 15 Stellflächen für Lastenräder werden im Baubereich eingeordnet, zudem zwei neue Mobilitätsstationen. Die Straßenbeleuchtung wird komplett auf emissionsarme LED-Leuchten umgestellt. Die acht Kreuzungen, die sich im Bauabschnitt befinden, werden teilweise umfassend umgestaltet und barrierefrei, etwa durch Gehwegnasen und Bodenindikatoren.
Die Dieskaustraße soll durch den Umbau auch attraktiver und grüner werden:
183 neue Bäume werden gepflanzt, allein 110 unmittelbar an der Dieskaustraße – darunter Säulentulpen, Hainbuchen, Platanen und Spitzahorn.
Gestalterisch aufgewertet werden auch die Platzfläche an der Dieskau-/Arthur-Nagel-Straße sowie der Vorplatz der Radrennbahn. Auch in den anliegenden Teilen der Kötzschauer Straße, Luckaer Straße und Pörstener Straße sind im Zuge der Arbeiten ein grundhafter Ausbau der Verkehrsanlagen vorgesehen.
Die Gesamtkosten für Planung und Bau betragen etwa 21,8 Millionen Euro, bei einem städtischen Anteil von knapp 16 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen im Juli 2023 beginnen und – damit die Belastungen für Anwohnerinnen und Anlieger so gering wie möglich sind – in fünf Bauphasen bis Dezember 2027 erfolgen. Teilweise müssen Straßenabschnitte für den Straßenbahn- und Kfz-Verkehr vollgesperrt werden.
Einen Überblick über alle Baustellen und Verkehrseinschränkungen im Leipziger Straßennetz bietet die Seite unter www.leipzig.de/baustellen.
Weitere Informationen gibt es zudem unter www.l.de.