Interessenbekundungsverfahren startet

Schon länger setzen sich bürgerschaftliche Initiativen und Stadtteilakteure in Kleinzschocher für den Erhalt und die Umnutzung des Schösserhauses ein. Nun startet das Interessenbekundungsverfahren (IBV), um neue Nutzer/-innen für das historische Gebäude zu finden.

Mit diesem Verfahren sucht die Eigentümerin Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) gemeinsam mit der Stadt Leipzig, Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung (AWS) Nutzungen, die künftig in den ganzen Stadtteil ausstrahlen und einen neuen Ort der Begegnung schaffen sollen. Im Kern dessen soll das kulturhistorisch bedeutende Gebäude nun nach der Sanierung im Erdgeschoss eine Gastronomie sowie soziokulturelle Nutzungen in den beiden Obergeschossen beherbergen und sich damit zum neuen Stadtteiltreff in Kleinzschocher entwickeln. Auf dieser Grundlage hat die LWB im vergangenen Jahr mit den Vorbereitungen für die Sanierung des Schösserhauses begonnen und eine mit der Denkmalpflege abgestimmte Entwurfsplanung erarbeitet.

Bis zum 31.08.2023 können sich nun alle stadtteilaffinen Interessierten mit einem Konzept am Interessenbekundungsverfahren für die soziokulturellen Nutzungen im Ober- und Dachgeschoss bewerben. Die Ausschreibungslaufzeit ist mit drei Monaten großzügig gewählt. Damit soll sichergestellt werden, dass genügend Zeit bleibt, sich ggf. als Nutzungsgemeinschaft neu zu finden und das Konzept in Ruhe vorzubereiten. Im Rahmen des Verfahrens wird es möglich sein, Rückfragen zu stellen. Diese werden neutralisiert in einem eigenen FAQ-Bereich auf der LWB-Webseite beantwortet und sollten bei Interesse am Verfahren daher regelmäßig eingesehen werden.

Grundlage dieses Verfahrens ist der bereits 2019 gefasste Beschluss des Leipziger Stadtrates, für das Gut Kleinzschocher mittels eines Beteiligungsverfahrens neue Nutzungen zu diskutieren und diese im Schösserhaus zu etablieren. Dem Stadtratsbeschluss folgten verschiedene Schritte der Bürgerbeteiligung in den vergangenen Jahren wie das Dialogverfahren 2020. Darin sammelten Fachleute, Stadtverwaltung, Lokalpolitik und LWB gemeinsam mit der Bürgerschaft und verschiedenen Stadtteilakteuren in drei Planungswerkstätten erste Bedarfe und Vorschläge zu dessen Umnutzung. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung Mitte 2021 wurde den bislang beteiligten Bürgern/-innen und Stadtteilakteuren/-innen der überarbeitete Siegerentwurf des Gutachterverfahrens vom Architekturbüro Hentsch vorgestellt, welcher als Grundlage für die Überarbeitung des nicht mehr zeitgemäßen B-Plans 318 dient. Ende 2021 führten das AWS in Kooperation mit dem Stadtumbaumanagement Leipziger Westen eine „Werkstatt zur bürgerschaftlichen Nutzung des Schösserhauses“ durch mit dem Ziel, die bis dato beteiligten Stadtteilakteur/-innen und Bürger/-innen über die gesammelten Nutzungsmöglichkeiten in einen gemeinsamen Austausch zu bringen sowie sich mit ihnen im Abgleich mit eigenen bzw. stadtteilbezogenen Bedarfen vertiefend zu beschäftigen und diese zu konkretisieren.

Die bauliche Entwicklung auf den Brachflächen „Gut Kleinzschocher“ insgesamt steht noch nicht fest. Auf Grundlage des städtebaulichen Siegerentwurfs des Gutachterverfahrens vom Architekturbüro Hentsch wird der nicht mehr zeitgemäße B-Plan Nr. 318 „Gut Kleinzschocher“ derzeit überarbeitet.

Details zum Verfahren und ergänzende Hintergrundinformationen finden Sie hier:

Parallel zum hiesigen Verfahren läuft auch ein Interessenbekundungsverfahren zu den Räumlichkeiten im Erdgeschoss für eine gastronomische Nutzung. Details dazu finden Sie hier auf der LWB-Seite.

Die Maßnahme wird gefördert über das Bund-Länder-Programm “Wachstum und nachhaltige Erneuerung (WEP)”.