Im Juni 2019 hat der Leipziger Stadtrat beschlossen, dass die Stadtverwaltung ein Konzept zur künftigen Nutzung des Gutes Kleinzschocher und des Schösserhauses entwickeln soll. Das Ganze sollte in einem Beteiligungsverfahren zusammen mit den Bürger*innen und allen maßgeblichen Akteuren erarbeitet werden. Ziel sollte es sein, die Interessen der Eigentümerin der Flächen, der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft LWB, mit den Interessen der lokalen Akteure in Einklang zu bringen.
Das Endergebnis des Dialogverfahrens wird Grundlage des Bebauungsplanes werden, der die städtebauliche Entwicklung des Bereiches Kantatenweg / Bauernwinkel / Miekeweg regeln wird, denn der bestehende Bebauungsplan Nr. 318 „Gut Kleinzschocher“ ist nicht mehr zeitgemäß und muss ersetzt werden.

Um diese Flächen geht es:

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Wesentliche Bestandteile des Dialogverfahrens waren drei Planungswerkstätten mit Bürger*innen, Stadtverwaltung und LWB. In der ersten wurden Planungsleitlinien und Entwicklungsziele unter Berücksichtigung der Bedarfe aus dem Stadtteil zusammengetragen. In der zweiten Werkstatt wurden dann konkrete Visionen für das Areal entwickelt. Schwerpunkte der gemeinsamen Verständigung bildeten vor allem die Themen nachfrageorientierte, auch gemeinschaftliche Wohnformen, Wohnen und Arbeit, stadtteilbezogene gemeinwohlorientierte Nutzungen, Gastronomie, Freiraumgestaltung, Mobilität, klimaschutzrelevante Nachhaltigkeitsaspekte und die Verortung einer Kindertagesstätte.

Die Ergebnisse der ersten beiden Planungswerkstätten bildeten die Grundlage für ein Wettbewerbsverfahren, in dem fünf ausgewählte Planungsbüros aus Leipzig und Berlin städtebauliche Entwürfe erstellten, die auch die räumliche Platzierung der gewünschten Nutzungen beinhalteten – insbesondere Geschosswohnungen, davon ein Anteil im geförderten Wohnungsbau, Betreutes Wohnen, gemeinschaftliche Wohnformen, soziale Einrichtungen und die Kita.
In der dritten Werkstatt am 9. Juli 2020 stellten die Planungsbüros der Jury – bestehend aus Bürger*innen, Fachleuten, LWB und Stadtverwaltung – erste Lösungsansätze im Rahmen einer Zwischenpräsentation vor; dabei erhielten sie zahlreiche Hinweise für die Weiterarbeit. In der folgenden Bearbeitungsphase hatten die Büros dann die Möglichkeit, ihre Entwürfe weiter auszuarbeiten und dabei auf die Empfehlungen zu reagieren. Nach einer fachlichen Vorprüfung der fünf eingereichten Entwürfe fand am 24. September 2020 die abschließende Jurysitzung statt, bei der alle Entwürfe ausführlich diskutiert und bewertet wurden. Am Ende der Sitzung legte das Gremium eine Rangfolge fest. Den 1. Rang erreichte der Entwurf des Büros Hentsch Architektur (Leipzig), der den Zielen der Aufgabenstellung unter allen eingereichten Lösungen am besten gerecht wurde.

Mit einer Bürgerinformationsveranstaltung am 8. Oktober 2020 in der Taborkirche fand das Dialogverfahren seinen vorläufigen Abschluss. In der Veranstaltung wurden die Ergebnisse des Gutachterverfahrens und ein Ausblick auf die nachfolgenden Planungs- und Umsetzungsschritte gegeben. Die LWB strebt demnach die baldige Sanierung des Schösserhauses und Bereitstellung für die von der Stadtteilöffentlichkeit gewünschten gastronomischen und gemeinwohlorientierten Nutzungen an. Für die beiden Bauflächen „Bauernwinkel“ und „Miekeweg“ der LWB soll aufbauend auf das Ergebnis des Gutachterverfahrens das Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden.

 

Ausschnitte aus den Entwürfen

 

Die Veranstaltungen

 

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