Wer aus der Käthe-Kollwitz-Straße kommend in Richtung Plagwitz unterwegs ist, überquert die Weiße Elster auf der Plagwitzer Brücke. Das heutige Brückenbauwerk wurde im Jahr 1961 als “Dauerbehelfsbrücke” errichtet. Mittlerweile ist die Brücke in schlechtem Zustand und muss daher dringend durch einen Neubau ersetzt werden.
Baubeginn ist der 11. September 2017, die Fertigstellung ist für Dezember 2018 vorgesehen.
Aktualisierung: unter anderem wegen erheblichen Kostensteigerungen musste die Baumaßnahme auf 2018 verschoben werden. Der Baubeginn ist nun für Anfang Mai 2018 vorgesehen; abgeschlossen soll die Maßnahme bis Oktober 2019 sein.
Während der Bauzeit muss die Karl-Heine-Straße für den Auto- und Straßenbahnverkehr voll gesperrt werden. Die Umleitung für den Kfz-Verkehr wird rechtzeitig ausgeschildert; die Straßenbahnlinie 14 verkehrt über Jahnallee und Straßenbahnhof Angerbrücke. Für Fußgänger und Radfahrer wird neben der Plagwitzer Brücke eine 2,50 m breite, behindertengerechte und beleuchtete Behelfsbrücke errichtet.
Der Bootsverkehr auf der Weißen Elster muss nur kurzzeitig unterbrochen werden, in der übrigen Zeit ist die Durchfahrt – unter einem Schutzgerüst – möglich.
Im Jahr 2018 soll gleichzeitig auch die Karl-Heine-Straße zwischen Plagwitzer Brücke und Erich-Zeigner-Allee erneuert werden. Verwaltungsintern handelt es sich dabei um ein eigenes Projekt – genauere Informationen dazu folgen, sobald der Stadtrat den Bau beschlossen hat.
Das Brückenbauwerk
Bei der neuen Brücke handelt es sich um ein sogenanntes “Einfeldbauwerk”, das ohne Pfeiler im Fluss auskommt. Im Gegensatz dazu besitzt die heutige Brücke drei Felder, die auf zwei Flusspfeilern ruhen.
Die neue Brücke besteht aus geschweißten Stahlprofilen mit einer Fahrbahnplatte und Widerlagern aus Stahlbeton. Da die neue Konstruktion schlanker als ihr Vorgänger ist und gleichzeitig der Straßenverlauf der Karl-Heine-Straße leicht angehoben wird, kann die maximale Durchfahrthöhe für Boote auf zukünftig 1,90 m vergrößert werden. Diese Höhe fordert das wassertouristische Nutzungskonzept für die Leipziger Fließgewässer.
Straßenbahnhaltestelle und Fußgängerverkehr
Die Haltestelle Nonnenstraße der Linie 14 wird behindertengerecht gestaltet. Die Haltestelle in Richtung Bahnhof Plagwitz (stadtauswärts) wird auf die Brücke verlegt, um die Feuerwehrzufahrt in die Grundstücke weiterhin zu gewährleisten. An der Einmündung der Nonnenstraße entsteht eine Querungshilfe, die Bordsteinkanten werden abgesenkt – damit verbessert sich die Fußgängerfreundlichkeit und Verkehrssicherheit in diesem Bereich. Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen, Personen mit Kinderwagen und Kleinkindern und Schulkinder ist die heutige Situation unzumutbar.
Naturschutz
Für den Brückenbau ist ein starker Kronenrückschnitt an einer alten Stiel-Eiche am Nordostufer notwendig. Dazu wurde ein Baumgutachten erstellt. Für die Errichtung der Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer und des aufgeständerten Rad-/Gehweges auf der Südseite müssen mehrere Bäume und Sträucher Südostufer der Elster entfernt werden.
Neu angepflanzt werden mehrere standort-gerechte Bäume und Sträucher in Absprache mit dem zuständigen Förster der Stadtforsten Leipzig. Nach Bauende werden bislang vollversiegelte Flächen von ca. 60 m² entsiegelt und in die angrenzenden Waldflächen integriert. Weiterhin werden im Rahmen der Straßenbaumaßnahme Karl-Heine-Straße insgesamt sechs Straßenbäume neu angepflanzt.
Kosten
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen 4.531.200 €
Download der Planung
Weitere Informationen
Bau- und Finanzierungsbeschluss im elektronischen Ratsinformationssystem der Stadt Leipzig.