Am Lindenauer Hafen entsteht ein Naturerlebnisraum für alle Generationen

Zwischen Dunckerviertel und Lindenauer Hafen ist in den vergangenen Jahren ein neues Wohngebiet in bester Lage entstanden – mit Hafenbecken, Promenade, Bootssteg vor der Tür und dem Naturdenkmal Schönauer Lachen vis-a-vis. Das wissen nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der neuen Wohnungen und Stadthäuser zu schätzen. Auch Erholungssuchende haben dieses Ort zum Spazieren, Radfahren, Angeln oder Paddeln längst entdeckt. Besonders Familien mit Kindern wird es freuen, wenn das neue Wohngebiet nun auch noch mit einem naturnahen Spiel- und Erholungsbereich komplettiert wird. Die öffentliche Grünfläche wird sich mit etwa 3.700 m² von der Buswendeschleife zwischen dem Waldbestand hinter der Plautstraße und den Stadthäusern Hafenstraße nach Nordwesten erstrecken.

Die Fläche wird als Teil des Grünzuges zwischen den Schönauer Lachen und der Grünverbindung entlang des Karl-Heine-Kanals ökologisch und funktional erheblich aufgewertet. Deshalb entsteht kein gewöhnlicher Spielplatz, sondern ein „Naturerlebnisraum“.

„Naturnähe, Vielfalt sowie Belastbarkeit und Veränderbarkeit sowie ein bewegtes Gelände sind Leitlinien unseres Entwurfes“, erläutert Landschaftsarchitektin Anke Grundmann. Eine standortgerechte Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern, blühenden Stauden und Gräsern sowie natürliche Baustoffe wie Hölzer und Findlinge ermöglichen Artenvielfalt und eine naturnahe Atmosphäre. Das Areal soll auch zum Entdecken und ‚Erobern‘ von Flora und Fauna anregen und das Bewusstsein für die Sensibilität unserer Umwelt stärken. Mit dem anfallenden Erdaushub wird das Gelände so modelliert, dass kleine Hügel und eine „trockene Gewässerstruktur“ entstehen, die zum Spielen und Verweilen einladen. So wird das Thema Wasser der Umgebung durch einen mäandrierenden „Bachlauf“ aus Kies, Findlingen, Relief und Bepflanzung aufgegriffen. In einem blaugrauen mineralischen Substrat werden vorwiegend blaublühende Stauden und Gehölze angepflanzt. So entsteht ein zusätzlicher Pfad, der Neugier weckt und ausdrücklich dazu einlädt, sich spielerisch mit der Natur zu beschäftigen, auf Findlingen zu lümmeln oder auf Holzstämmen zu balancieren. Die verschlungenen Pfade führen auch zur Kletterkonstruktion aus Hölzern, Tauen und Netzen inmitten der Grünanlage. In Nord-Süd-Richtung gliedert ein geschwungener Hauptweg den Naturerlebnisraum, der im Endausbau das Gebiet mit den vorhandenen Fuß- und Radwegen verknüpfen wird. Der Zugang im Norden wird durch einen originellen Wegweiser markiert.

Noch braucht es viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie sich das öde Gelände – das bislang als Baustelleneinrichtung diente – bis zum Jahresende in ein kleines Paradies für Menschen, Pflanzen und Tiere verwandeln wird. Der Bau hat im September begonnen und soll bis November 2022 abgeschlossen sein. Ende Juni 2022 hatte die Stadt die Planung im Rahmen eines Infonachmittags der Öffentlichkeit vor Ort vorgestellt.

Planung und Bau der Grünanlage wird ermöglicht durch Förderung aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“ Aufwertung – Aufwertungsgebiet Leipzig West.