Am 26. März 2024 fand das 3. Treffen der AG “kleine feine Merse” statt. Nachdem es im letzten Treffen um das Thema Lärm ging, lag der Fokus dieses Mal auf der Straßenraumgestaltung, im Besonderen auf der Begrünung. Zwei Vertreter des SBB Altwest, zwei Vertreter der Verkehrswende Leipzig, ein Vertreter der Verbraucherzentrale und zwei Anwohnerinnen waren unserer Einladung ins Stadtteilbüro Leipziger Westen gefolgt, um sich hierzu auszutauschen und Maßnahmen der Gestaltung zu diskutieren.

Von Seiten der Verbraucherzentrale wurden Möglichkeiten zur Gestaltung von Hochbeeten vorgestellt, seitens der Verkehrswende Leipzig das Projekt “Wanderbäume”, über das im 2. Treffen bereits kurz gesprochen wurde. Die “Wanderbäume” sind junge Bäume in fahrbaren Holzmodulen inklusive Sitzflächen. Im Sinne eines temporären Experiments zur Straßenraumgestaltung könnten sie im Stadtraum platziert und so beobachtet werden, welche Effekte daraus resultieren z.B. in der Wahrnehmung des Straßenraums als autofreier Raum und seiner Aufenthaltsqualität. 

Weil zu diesem Treffen kaum Anwohnen:innen und Gewerbetreibende aus der Straße anwesend waren, konnte jedoch nur bedingt eine Sammlung von Ideen bzw. ein Meinungsbild darüber generiert werden. Die künftige Straßenraumgestaltung soll jedoch auf einem möglichst breiten Konsens der Bürgerschaft vor Ort fußen. Daher wurde sich darauf verständigt, das 4. Treffen der AG in Form eines Aktionstags in der Straße vor Ort durchzuführen. Im Rahmen dessen sollen in Kooperation mit Akteuren wie z.B. der Verkehrswende Leipzig mit den Wanderbäumen ganz praktisch Möglichkeiten zur Straßenraumgestaltung vorgestellt und erprobt, Meinungen und ggf. weitere Ideen gesammelt und über die Möglichkeiten bürgereigener Aktionen bzw. Projekte und deren Finanzierung informiert werden.

Details zu den Ergebnissen finden Sie hier der Dokumentation des 3. Treffens.

Das 4. Treffen findet am 28. April 2024 von 15 Uhr bis 18 Uhr vor Ort in der Merseburger Straße statt.

Hintergrundinformationen

Die Merseburger Straße in Lindenau soll von der Kreuzung Karl-Heine-Straße bis zur Kreuzung Aurelienstraße zu einer “Fußgängerzone mit Radverkehr frei” entwickelt werden. Parkende Autos und der Durchfahrtsverkehr sollen in diesem Abschnitt künftig komplett außen vor bleiben, der bereits heute Anwohnenden vorbehalten ist. Die Anlieferung für Gewerbetreibende wird zu bestimmten Zeiten möglich sein. So soll mehr Raum zum Aufenthalt sowie für Radfahrende und zu Fußgehende entstehen. 

Die dazu erforderliche Umwidmung des Straßenabschnittes in einen beschränkt öffentlichen Weg hatte die Stadtspitze im Mai 2023 beschlossen. Aktuell läuft das formale Umstufungsverfahren, wo derzeit eingegangene Widersprüche geprüft werden. Grundlage hierfür ist § 8 des Sächsischen Straßengesetz.

Ziel der AG “kleine feine Merse” ist es, gemeinsam konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die den Prozess der Umstufung des Straßenabschnitts in eine „Fußgängerzone mit Radverkehr frei“ aktiv begleiten und ein gutes Miteinander Aller ermöglichen. Die Umsetzung der formulierten Maßnahmen ist auf verschiedenen Wegen möglich. Das kann durch die Verwaltung selbst erfolgen. Es können Maßnahmen durch den Stadtbezirksbeirat in einem Antrag formuliert bzw. durch die Bürgerschaft beim Stadtbezirksbeirat ein Antrag eingereicht werden. Genauso ist vorstellbar, dass sich Bürger*innen zusammenfinden und gemeinsame Aktivitäten in der Straße umsetzen. Die AG ist auf zwei bis ggf. vier Treffen in diesem Jahr ausgelegt und steht allen Interessierten offen.

Alle Details zum ersten und zweiten Treffen der AG “kleine feine Merse” finden Sie auf unserer Webseite. Weitere Informationen zur Umwidmung, dem bisherigen Prozess und nächster Schritte sind auf der Internetseite der Stadt Leipzig zusammengefasst. Details zum Bürgergespräch am 5. September 2023 finden Sie hier.