Im Rahmen der bis 2020 laufenden EFRE-Förderperiode (EFRE, d.h.: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) werden im Fördergebiet Leipziger Westen vielfältige Projekte bezuschusst. Um interessierten Bürger*innen und Projektinteressierten die Möglichkeit zu eröffnen, sich über Fördermechanismen und -wirksamkeiten zu informieren, bereiten wir hier an dieser Stelle nach und nach Projekt-Vorstellungen und -Steckbriefe auf. Damit wollen wir dem Transparenzbedürfnis der Bürgerschaft Folge leisten.
Wissenswertes zum Projekt
Der Begriff „Virtual Reality“ wurde erstmal 1982 einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Damals erschien der Roman „The Judas Mandala“ des australischen Futuristen und Schriftstellers Damien Broderick. Heute – 35 Jahre später – ist diese Technologie zwischen 360-Grad-Filmen und dem „völligen Eintauchen“ in andere Welten kurz vor dem Durchbruch im Massenmarkt, es werden Konferenzen in der VR abgehalten, Dance-Floor-Events wie die DJ-Reihe „Boiler Room“ ausgerichtet, es werden Filme gedreht, kommerziell erfolgreiche Trendsetter wie Depeche Mode und die Red Hot Chili Peppers haben schon VR-Videos produziert. Technikphilosophen diskutieren und bereichern die neue Technik, Geld wird verdient. Enthusiasten sprechen von einer Revolution.
Im Sprachgebrauch oder anders gesagt: der Wissenschaft unterscheidet man zwischen 360° (man kann sich nur umschauen) und VR (man kann herumlaufen, interagieren, etc…).
In Leipzig, im Westwerk an der Karl Heine Straße, haben sich Alexander Herrmann und seine Mannen von der Expanding Focus GmbH in die Untiefen der neuen Realität begeben, um mit an den Grundfesten der Zukunft zu bauen. Am 14. Juli 2016 gründete sich die Gesellschaft; zwei Gesellschafter, davon ein stiller Gesellschafter und ein Geschäftsführer (eben jener Alexander Herrmann) sowie ein Festangestellter plus zwei Praktikanten weben hier ein Myzel aus Kooperationen und Synergien. Herrmann hat einst in Salzburg Multi-Media-ART studiert, danach Produktion an der Filmakademie Baden-Württemberg und ist in seiner Vergangenheit auch schon als Berater im Bereich Neue Medien für das Red Bull Media House zu Salzburg tätig gewesen. Er sagt: „VR ist die zukunftsträchtige Technik, hier kann man gleichzeitig empfangen und senden.“
Dafür verbinden sich Herrmann und expanding focus mit weltweiten Playern wie dem Kaleidoskop Festival (U.S.A.) und transportieren und transformieren Ideen nach Deutschland. Das Kaleidoskop Festival gibt es weltweit in 20 Städten, der vierteljährig geplante hiesige Ableger fand mit großer Aufmerksamkeit und fulminantem Erfolg schon im Westpol Airspace und im Kunstkraftwerk statt.
„Wir wollen Geschichten erzählen, schließlich wurden immer Geschichten erzählt, seit Jahrtausenden: am Lagerfeuer, in der Architektur, im Theater. Wir schaffen jedoch einen neuen Erzählraum für technisch in Echtzeit entstehende Geschichten. Dabei versuchen wir, Menschen auch für sinnvolle Dinge zu erreichen, zum Beispiel für Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder weltweite Verbindungen.“ Von expanding focus werden dafür Aktivitäten initiiert, um Großprojekte anzuschieben. VR als Konzept ist dabei grenzenfrei aufgestellt – wobei jedoch regionale Verpflechtungen nicht außer Acht gelassen werden.
Expanding focus sind beispielsweise beteiligt an der interaktiven 360°-Produktion „Future of VR“, gestalten mit der Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung die „Future Diaries“ – eine VR Future Reality Fiction Serie und konzipieren und erarbeiten die VR Disco „Eccos“, wofür die Grundidee bei einem Hackathon am Fraunhofer-Institut entstand. Des weiteren kooperieren sie mit mehreren lokalen Dokumentarfilmproduzenten, um deren filmische Themen in den virtuellen Raum zu erweitern.