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Im Rahmen der bis 2020 laufenden EFRE-Förderperiode (EFRE, d.h.: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) werden im Fördergebiet Leipziger Westen vielfältige Projekte bezuschusst. Um interessierten Bürger*innen und Projektinteressierten die Möglichkeit zu eröffnen, sich über Fördermechanismen und -wirksamkeiten zu informieren, bereiten wir hier an dieser Stelle nach und nach Projekt-Vorstellungen und -Steckbriefe auf. Damit wollen wir dem Transparenzbedürfnis der Bürgerschaft Folge leisten.

Wissenswertes zum Projekt: VLEISCHEREI

Als vor genau zehn Jahren, im Mai 2008, begonnen wurde, den unteren Bereich im „Wächterhaus“ gegenüber vom Felsenkeller (Ecke Karl Heine Straße/ Zschochersche Straße) umzugestalten, war der Leipziger Westen im Bereich „vegetarisch/vegan“ fast noch jungfräulich. Das Team um Kristoff Liebers und seinen Mitgründer Hermann nun schaffte es, mit der Vleischrei nicht nur eine weit über die städtischen Grenzen hinweg ausstrahlende Institution zu schaffen, sondern eben auch immer, neben dem Statement, welches der fleischlosen Kost per se innewohnt, im Interesse der Speisenden zu agieren.

„Also, als wir vor zehn Jahren angefangen haben, war das Konzept noch nichtmal ganz vegan, wir wollten und hätten auch mal guten Käse mit angeboten, so in die Richtung. Es hat sich dann erst im Laufe der Zeit ergeben, dass wir für unser Angebot komplett auf Tierisches verzichten können (abgesehen von Kuhscheiße, die an allem hängt, was in der Erde wächst). Wir sind da jetzt nicht die Mega-Weltverbesserer, die mit Dogmafahne in den veganen Krieg ziehen müssen. Damit werden, glaub ich auch, mehr Menschen abgeschreckt, ist Ernährung ja auch eines der intimsten Dinge im Leben eines Menschen, wo dementsprechend sensibel mit umgegangen werden sollte, um eben genau nicht die allseits bekannten Trotzreaktionen zu bekommen. Einfach den Leuten mal ein geiles veganes Gyros serviert, ohne viel Gequatsche… bekommt die Hälfte gar nicht mit, dass es vegan ist.“ so Liebers im Gespräch.

Neben dem allseits beliebten Vöner und einem bunten Potpourri fleischloser Leckereien direkt im Laden, gibt es mittlerweile auch veranes Catering für die ganze Stadt, wofür eine Produktionsstätte in der Demmeringstraße 57 eingerichtet wurde, die auch von Rosenberg Delikatessen und dem Zentrum für Fermentation (ZFF) genutzt wird. Die Vleischrei bedient damit ein Bedürfnis nach „schuldfreiem“ Genuss, setzt dabei jedoch auf Charme und Geschmack, wobei die Gründe für fleischloses Essen nicht vergessen werden. So errechneten zum Weltwassertag am 22. März die Wissenschaftler der PETA, dass für die Produktion eines ganz normalen Steaks 4000! Liter Wasser verbraucht werden – für Anbau und Bewässerung von Futtermitteln sowie für das Trinkwasser der Tiere. Außerdem gelangen die Abwässer der Tiere meist ungeklärt in den Wasserkreislauf zurück, was die Qualität und Menge des verfügbaren Trinkwassers zusätzlich beschränkt.

Und der immense Wasserverbrauch ist nicht das einzige Argument, sich mit dem eigenen Konsum bei Grillfesten, bei der Mittagessengestaltung, bei der Ernährung der Kinder, bei abendlichem Ausgehen etcpp. auseinanderzusetzen.

In der Vleischerei jedenfalls gibt es Speisen und Lebensgenuss zu fairen Preisen und ohne das Gefühl, permanent destruktiv die Zukunft unserer Kinder zu zerstören.

„Die Vleischerei ist ein rein veganes FastFood-Restaurant in Leipzig Plagwitz.
Seit 2008 zaubern wir vegane Burger, Vöner, veganes Gyros, Currywurst und handgeschnippelte Fritten. 2015 haben wir in Lindenau eine größere Küche für Catering und Produktion ausgebaut und nun wollen wir noch einen Laden im Osten auf der Eisenbahnstraße aufmachen.“ erzählt Liebers und verweist noch einmal auf den Charaktererfinder des Vleischerei-Logos, welches aufmerksame Menschen allerorten in der Stadt finden, ein Schwein mit herausgestrecker Zunge – fast ein bißchen wie bei Albert Einstein. Dieser firmiert unter dem Namen Fogeljunge und hat mit Liebers einst eine Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten absolviert, bevor sich Liebers auf eine Zimmermannslehre und dann auch die Vleischerei warf. Schulfreunde sozusagen, über die Dekaden hinweg und nachhaltig.

Achja, es schmeckt großartig in der Vleischerei. Dies sollte nicht vergessen werden.