Welche Relevanz hat das Projekt für Leipzig und den Leipziger Westen?
Gerade der Leipziger Westen gilt als Hotspot für intelligente und nachhaltig ausgerichtete Kleinunternehmen. Hier agieren Menschen miteinander, wobei die Effekte, die daraus resultieren, gerade in Krisensituationen von Zusammenarbeit und Respekt geprägt sind.
Manuel Emmelmann erzählt seine Geschichte und seinen Einfluss auf den Leipziger Westen, Leipzig und das Umland so: „Ich lebe seit vielen Jahren selbst im Leipziger Westen und Plagwitz ist mein Lieblingsstadtteil. In der Entwicklungsphase kam ich mit Thilo Egenberger von Egenberger Lebensmittel ins Gespräch. Er war zu diesem Zeitpunkt gerade im Begriff, vom Westwerk in sein neues Domizil in der Markranstädter Straße zu ziehen. Dort bot er Küchen zur Vermietung an. In einer bin ich gelandet und habe so viele andere Mitstreiter*innen aus dem Lebensmittelbereich kennenlernen dürfen. Mit insgesamt sieben anderen Unternehmen wage ich nun den nächsten großen Schritt. Wir ziehen alle gemeinsam als „Kesselkollektiv“ in ein neues Objekt in der Klingenstraße 22. Ich denke, dass wir damit Menschen, die auf gute und lokal-produzierte Lebensmittel Appetit haben, einen richtig guten Ort anbieten werden können.“
Dabei unterstützt Manusso Eis ja durch seine regionale Zuliefererkette ganz besonders Unternehmen der näheren Umgebung, so weit dies möglich ist. „Mein Anspruch ist, alles so regional wie möglich zu beziehen. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Die von mir verwendete Milch und Sahne kommt aus Lobetal in Brandenburg, das Salz aus Halle und die Sauerkirschen aus Landsberg in Sachsen-Anhalt. Beim Zucker habe ich mich bewusst gegen Rohrzucker entschieden. Die Zuckerrüben für „meinen“ Zucker werden in Süddeutschland angebaut und in der Nordschweiz verarbeitet. Bei anderen Zutaten wie Kakao, Vanille oder Zitronensaft sieht es natürlich ganz anders aus. Bei Manusso Eis werden ausschließlich Bio-Zutaten verwendet.“
Natürlich gehen Emmelmanns Gedanken auch in die Zukunft – so wie das bei jedem guten Unternehmer auch sein sollte: „Ich hoffe, dass ich mit Manusso Eis den Leipziger*innen so manchen Tag versüßen kann. Außerdem versuche ich, so umweltschonend wie möglich zu produzieren und mit dem Lastenrad zu transportieren, was einen kleinen Teil beiträgt, CO2 zu reduzieren, im Kiez. In Zukunft hoffe ich auch, ein paar Menschen einen angenehmen Job geben zu können. Es gibt bestimmt die Eine oder Andere, die schon immer mal in einer Eismanufaktur arbeiten wollte.“
Dass gerade kleinere Unternehmen in der Wahrnehmung im urbanen Leben langsam eine höhere Aufmerksamkeit bekommen, spürt und formuliert auch Manual Emmelmann: „Ich habe das Gefühl, dass lokale und nachhaltige Produkte gerade immer mehr Wertschätzung erfahren. Die meisten Supermärkte haben beispielsweise ein Lokallabel eingeführt. Immer mehr Menschen setzen sich im Hinblick auf den Klimawandel damit auseinander, wie sie selbst CO2-Ausstöße reduzieren können. Durch lokale Produkte entstehen minimale Transportwege – und das ist kein unerheblicher Anteil an der Reduktion von CO2-Ausstößen.
Bei kleinen und regionalen Unternehmen ist es für Konsument*innen auch viel einfacher möglich, den Produzent*innen auf die Finger zu schauen und in Austausch mit ihnen zu treten. Man weiß wie und wo etwas hergestellt wird und dass man keine Mogelpackungen verkauft bekommt. Auch kann ich viel einfacher vor Ort auf die Bedürfnisse der Konsument*innen eingehen. Viele sagten mir zum Beispiel, dass sie gern größere Packungen für zu Hause hätten. So habe ich kürzlich die Familieneispackungen und zusammen mit dem Unverpackt-Laden „Lieber Lose“ eine Unverpackt-Variante im Mehrwegbehältnis entwickelt.“
Schlussendlich muss aber noch gefragt werden, ob Eis denn überhaupt gesund sein kann? Worauf Manuel Emmelmann, der Ideenumsetzer von Manusso Eis, abschließend und äußerst nachvollziehbar antwortet: „Für die Seele auf jeden Fall!“
Kontakt:
Manusso Eis
Manuel Emmelmann
Klingenstraße 22
04229 Leipzig
T +49 176 45969343
Mail: hallo/at/manusso.de
Text: Volly Tanner; Bilder: Anne-Katrin Hutschenreuter/ annabelle sagt