Im Rahmen der bis 2020 laufenden EFRE-Förderperiode (EFRE, d.h.: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) werden im Fördergebiet Leipziger Westen vielfältige Projekte bezuschusst. Um interessierten Bürger*innen und Projektinteressierten die Möglichkeit zu eröffnen, sich über Fördermechanismen und -wirksamkeiten zu informieren, bereiten wir hier an dieser Stelle nach und nach Projekt-Vorstellungen und -Steckbriefe auf. Damit wollen wir dem Transparenzbedürfnis der Bürgerschaft Folge leisten.

Wissenswertes zum Projekt: 3D METALL THEOBALD

Der in Neustadt an der Weinstraße geborene Hans-Werner Theobald gründete im Jahre 2015 sein Unternehmen, mit dem er seitdem am Standort BIC (Business Innovation Center auf der Karl-Heine-Straße) ansässig ist. Als Alternative zu herkömmlichen 3D-Druckverfahren nimmt er dabei jedoch den Werkstoff „Edelstahl 1.4404“, nutzt Bronze und reines Kupfer. Theobald selber kommt aus der Industrie.

Hans-Werner Theobald schwärmt förmlich für sein Fertigungsverfahren, verweist mit Freude auf dessen Möglichkeiten, Prototypen zu erstellen: „Nun, die Technik ist sicherlich vergleichsweise neu. Viel bedeutender ist aber mit Sicherheit, dass mit dem 3D-Druck ein kompletter Paradigmenwechsel im Bereich Konstruktion und Design möglich wird. Denn alle Verfahren in der additiven Fertigung bauen die Werkstücke Voxel (Pixel in 3D) für Voxel auf. Dies steht im Gegensatz zur Zerspanung bei der aus einem vorhandenen Block das Werkstück erzeugt wird. Das bedeutet einerseits, dass komplizierte Formen im 3D-Druck nicht unbedingt mehr kosten als einfache, aber andererseits mehr Volumen deutlich teurer wird als weniger.“

Womit Theobald im Gespräch auch auf die Einsatzbereiche von 3D-Druck (Metall) zu sprechen kommt: „Dies befördert natürlich Leichtbau durch Funktionsintegration und ermöglicht neue Designs, die vorher so nicht denkbar waren. Im Übrigen ist die Technik sehr gut geeignet, um Prototypen und Einzelstücke herstellen zu können, da der Vorrichtungsbau entfällt. Ich denke, dass sich der 3D-Metalldruck bereits am Markt etabliert hat, im Moment stark wächst und uns auch dauerhaft erhalten bleiben wird. Er verändert die Metallindustrie nachhaltig, was aber nicht bedeutet, dass er die Zerspanung oder auch den Guss überflüssig machen wird.“

Auf Nachfrage, die Thematik Nachhaltigkeit betreffend, äußert sich Hans-Werner Theobald folgendermaßen: „Ob der 3D-Druck im ökologischen Sinne nachhaltig ist, hängt maßgeblich davon ab, welche Teile produziert werden und woher der Strom kommt. Während letzteres offensichtlich ist, lässt sich ersteres am Besten an einem Beispiel erklären: Im Flugzeugbau werden Aluminiumteile verwendet, die zu über 90% zerspant werden. Das heißt 90% des Ausgangsmaterials ist Abfall, der wieder eingeschmolzen werden kann. Bei solchen Teilen kann natürlich der 3D-Druck ökologischer sein, da er nur verbaut was am Ende auch benötigt wird. Umgekehrt ist es aber hochgradig ineffizient ein einfaches, massiges Teil mit nur einer Bohrung zu drucken, da hier nur wenig zerspant aber viel gedruckt werden muss.“